Öffentliche Diskussion: Ist die Endlagerkommission gescheitert?

Die Endlagerkommission entwickelt Kriterien für die Suche nach einem atomaren Endlager. Dabei steht sie auch immer wieder in der Kritik. Unter der Frage „Ist die Endlagerkommission gescheitert“ hat Hiltrud Lotze deswegen ihren Bundestagskollegen Matthias Miersch zu einer öffentlichen Diskussion nach Lüchow eingeladen.

Rund sechzig Gäste, unter ihnen Mitglieder der Bürgerinitiative Umweltschutz (BI), der Bäuerlichen Notgemeinschaft und des Betriebsrates des Gorlebener Endlagerprojekts waren zur Diskussion gekommen. Dort erläuterten die beiden Politiker einige Kriterien, nach denen ein zukünftiges Endlager ausgesucht werden soll, etwa die Lagerung in einem Bergwerk (Ton, Salz oder Kristallin). Anspruch an ein zukünftiges Endlager ist der Schutz von Mensch und Umwelt für 1 Million Jahre vor ionisierender Strahlung.

Auch die Atmosphäre während der Sitzungen war Thema in der Veranstaltungen. „In der Kommission sitzen unterschiedliche Gruppierungen zusammen, von Vertretern der großen Energieunternehmen bis hin zu Umweltverbänden und Gewerkschaften. Streit ist dort vorprogrammiert. Trotzdem ist die Kommission nicht gescheitert. Sie hat dafür gesorgt, alle Gruppen an einen Tisch zu bekommen und das erste Mal wird transparent über die Anforderungen an ein atomares Endlager gesprochen“, so Hiltrud Lotze.

Ob in dem Abschlussbericht der Endlagerkommission auf Gorleben eingegangen wird, steht noch nicht fest. Hiltrud Lotze und Matthias Miersch befürworten dies. Sie sprachen sich auf der Veranstaltung gegen einen möglichen Standort in Gorleben aus. „Er ist politisch verbrannt und aus sachlichen Gründen unbrauchbar“, sagte Matthias Miersch.

Die Endlagerkommission bezieht die Öffentlichkeit intensiv und an mehreren Stellen in ihre Arbeit mit ein. So werden die Sitzungen live im Internet übertragen, zu dem Bericht der Kommission kann von jedem Stellung bezogen werden. „Das ist ein großer Fortschritt im Vergleich zu der Intransparenz bis vor einigen Jahren. Ohne die Menschen hier, ohne den Gorleben-Widerstand, wären wir nicht so weit wie heute. Ich rufe nun jeden aus unserer Region dazu auf, bei den Beteiligungsverfahren mitzumachen“, sagte Hiltrud Lotze.

Die einzelnen Kapitel des Berichts der Endlagerkommission werden im Internet unter https://www.endlagerbericht.de/ veröffentlicht, der gesamte Bericht ist dort ab dem 22. März zu sehen. Die Texte können von Bürgerinnen und Bürgern kommentiert werden. Der Endbericht wird dann einen Beteiligungsbericht enthalten, in dem erkennbar wird, wieweit Einwände aus den verschiedenen Formaten berücksichtigt wurden und wenn nein, warum nicht.

Wahlkreisbüro Hiltrud Lotze, MdB

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Veranstaltung Endlagerkommission Gildehaus
BU: Hiltrud Lotze und Matthias Miersch vor einem Trecker der Bäuerlichen Notgemeinschaft (Foto: Torsten Henze)