Die Mitglieder des Museumsverein Wustrow e. V. beschäftigen sich bereits seit 1977 mit dem Aufbau einer Sammlung zur Zeitgeschichte des Hannoverschen Wendlandes (Landkreis Lüchow-Dannenberg). Jetzt ist die Zukunft des Museums bedroht, denn das stadtbildprägende Haus, in dem das Museum Wustrow untergebracht ist, hat bauliche Schäden. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze hat sich bei einem Besuch des denkmalgeschützten Hauses und bei einem Rundgang durch das Museum informiert.

Dabei standen nicht nur die die Arbeit des Museums, sondern auch die besonderen Herausforderungen im Fokus. Im Gespräch mit der Vorsitzenden des Museumvereins Wustrow e.V., der Historikerin Elke Meyer-Hoos, und Dr. Rolf Meyer, konnte Hiltrud Lotze sich von der wissenschaftlichen Arbeit überzeugen, die hier ehrenamtlich geleistet wird. Die Vereinsmitglieder erklärten, dass bereits knapp sechzig größere und kleinere Ausstellungen mit regionalgeschichtlichem Bezug stattgefunden hätten. „Noch bis heute stehen die unterschiedlichen Facetten der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Alltagskultur und Technikgeschichte des Landkreises Lüchow-Dannenberg im Vordergrund. Das Museum Wustrow beschäftigt sich mit Zeitgeschichte des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Dem Museum sollte deswegen auf gar keinen Fall der Stempel eines Heimatmuseums aufgedrückt werden. Ganz im Gegenteil: Die Aufarbeitung der regionalen Kulturgeschichte im Museum Wustrow ist nicht nur identitätsstiftend für die Wustrower und die Region, sondern auch überregional von Bedeutung“, sagte Lotze.

Weitere Themen waren der Erhalt des zeitgeschichtlichen Archivs sowie die Situation des Gebäudes. An dem alten Fabrikantenwohnhaus aus dem Jahr 1886 treten aufgrund der Absenkung des Grundwasserspiegels massive Senkungsschäden auf. Wie denen beizukommen ist, erläuterte der Architekt Ernst-Jürgen Kamlade im Beisein der beiden stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Wustrow, Wolfgang Stendel und Ulrich Kupfer. Hiltrud Lotze fasst zusammen: „Um den Fortbestand des Hauses zu ermöglichen, müssten laut des Architekten zuerst eine Sondierung der bestehenden Schäden und anschließend kurzfristige Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Gemeinde ist sich der Bedeutung dieses Museums bewusst ist und fördert es im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Wenn es darum geht, überregional Mittel einzuwerben, unterstütze ich gerne.“