Pressemitteilung 452016
Kampf um Existenz
Die niedrigen Milchpreise beschäftigen auch die Landwirte in unserer Region. Die Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze (SPD) hat sich vor Ort ein Bild gemacht.
20 Cent erhalten die Milchbauern momentan für einen Liter Milch, teilweise sind es sogar noch weniger. 2014 haben die Bauern mit rund 40 Cent das Doppelte erhalten. Viele Höfe kämpfen deswegen um ihre Existenz.
Auch Jürgen und Heidi Voß sorgen sich gemeinsam mit Sohn Marcus um den Fortbestand ihres Milchviehbetriebes mit 120 Kühen. Bei einem Rundgang zeigten sie Hiltrud Lotze den Bauernhof in Amt Neuhaus. Im Gespräch mit der Abgeordneten berichteten die Landwirte von dem Alltag auf ihrem Hof und von den Problemen, die ihnen der niedrige Milchpreis macht.
„Die Familie Voß arbeitet hart und mit Leidenschaft in der Landwirtschaft. Trotzdem kann sie von ihrer Arbeit auf Dauer nicht leben, weil sie für ihre Milch nur ein paar Cent bekommt. Der Grund ist: der Milchpreis ist von vielen Faktoren abhängig. Milch ist in unserer globalen Welt ein Rohstoff, der auf dem Weltmarkt gehandelt wird. Wenn die Nachfrage danach sinkt, wie es zurzeit zum Beispiel in Asien der Fall ist, hat das auch Auswirkungen auf das Auskommen der Bauern hier vor Ort. Als Politiker müssen wir deswegen Rahmenbedingungen setzen, die den Milchpreis stabilisieren. Die Maßnahmen von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt sind ein Anfang, reichen aber noch lange nicht aus“, so die Bundestagsabgeordnete.
Die SPD fordert deswegen unter anderem, die Verhandlungsposition der Landwirte zu stärken. „Die Bauern sind momentan sehr abhängig von einzelnen Molkereien und deren Preisen. Wir wollen daher den Wettbewerb zwischen den Molkereien fördern. Deswegen wollen wir eine flexiblere Vertragsgestaltung zwischen Landwirt und Molkerei ermöglichen. Weiter fordern wir zum Beispiel verbesserte Beratungsangebote für Landwirte, einen leichteren Wechsel zu ökologischer Produktion und das Erlassen von länger zurückliegenden Restschulden aus öffentlichen Darlehen. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit unserer Landwirte. Gerade die kleineren Betriebe brauchen unsere Unterstützung“, sagt Hiltrud Lotze.
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