Diese Frage stellen sich immer mehr Eltern schulpflichtiger Kinder.

Betrachtet man beispielhaft die Kosten, die für eine Einschulung auf die Familien zukommen, ist man leicht geneigt, diese Frage mit ja zu beantworten.

Ein anatomisch geformter und orthopädisch unbedenklicher Schulranzen kostet zwischen ca. 120 € und 180 €. Unterstellt, dass eine Turnausstattung schon vorhanden ist, müssen Hefte, Mappen, Stifte und Bastelmaterialien beschafft werden. Hierbei werden von den Lehrerinnen und Lehrern oftmals bestimmte Modelle bevorzugt, so dass teilweise die im Haushalt vorhandenen Gegenstände nicht verwendet werden können. Die Kosten hierfür liegen auch bei ca. 30 €. Nicht vergessen werden darf hier das Geld für die Schulbücher. Dies Kosten hierfür liegen ebenfalls bei ca. 65 €. Fügt man jetzt noch die weiteren Kosten wie Kopiergeld, Bastelgeld, Verpflegungsgeld usw. hinzu, kommt zu Beginn des ersten Schuljahres ein Betrag in Höhe von ca. 200 – 300 € zusammen, wobei eine Schultüte oder auch eine kleine Familienfeier anlässlich der Einschulung unberücksichtigt bleiben sollen. Bei zu geringen Entfernungen zwischen Wohnort und Schule kommt evtl. das Geld für die Busfahrkarten hinzu.

Noch drastischer werden die finanziellen Belastungen dann, wenn weitere Schulpflichtige Kinder in der Familie leben, da für die neue Klasse zumindest neue Bücher beschafft werden müssen.

Diese Belastungen sind für eine durchschnittliche Familie schon schwer zu bewältigen, nahezu Unmöglich wird dies für Familien, die von Arbeitslosengeld II den Lebensunterhalt bestreiten und/oder mehrere schulpflichtige Kinder haben.

Anhand dieser einfachen Darstellung, die sicherlich nicht auf jede Familie zutrifft und im Einzelfall unterschiedlich ausfallen würde, lässt sich erkennen, dass eine Schulbildung wohl doch teuer ist. Es besteht auch die Gefahr, dass bereits in der ersten Klasse soziale Unterschiede hervorgehoben werden, nämlich zum Beispiel dann, wenn einige Kinder den Schreiblernstift für ca. 10 € haben und andere Kinder nicht.

Es bleibt somit festzuhalten, dass eine gute Bildung offensichtlich einen entsprechenden Preis hat. Sofern die Kosten hierfür auch pädagogisch notwendig sind, müssen diese auch aufgebracht werden. Dies ist jedoch auch bei größten Anstrengungen nicht für alle Familien möglich.

Der SPD-Ortsverein setzt sich deshalb dafür ein, dass mehr einkommensschwache Familien einen zweckgebundenen Zuschuss für eine „Schülerausstattung“ erhalten.

Der SPD-Ortsverein unterstützt ausdrücklich die Forderung der SPD-Landtagsfraktion, die Lernmittelfreiheit wieder einzuführen.

Zur Vermeidung von Nachteilen in der Bildung und zur Vermeidung von sozialen Unfrieden unterstützt der SPD-Ortsverein Lüchow die Bestrebungen des Sozialausschusses des Kreistages, einkommensschwachen Familien einen Zuschuss zu den Fahrkarten zu zahlen, ohne dass zu Kürzungen von Leistungen an anderer Stelle kommt. Kosten der Schülerbeförderung der letzten Schulklassen dürfen nicht über die Zukunft junger Menschen entscheiden.