Hiltrud Lotze: 18. März soll Gedenktag werden

Der 18. März ist ein bedeutender Tag in der deutschen Geschichte. An diesem Tag, vor 25 Jahren, waren die Bürgerinnen und Bürger der DDR zum ersten Mal zu einer freien Wahl der Volkskammer aufgerufen. An diesem Tag fand zudem der Barrikadenaufstand in Berlin anlässlich der Märzrevolution statt – vor nunmehr 167 Jahren.

„Trotz seiner herausragenden Bedeutung ist der 18. März kaum bekannt“, sagt Hiltrud Lotze, stellvertretende Sprecherin für Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion. „Aus diesem Grund setze ich mich dafür ein, diesen Tag als Gedenktag zu etablieren. Dazu streben wir Kulturpolitiker eine interfraktionelle Initiative an. So können auch die positiven Erfahrungen der deutschen Demokratiegeschichte, etwa das Streben nach demokratischer Mitbestimmung und Menschenrechten im 19. Jahrhundert und der Abschluss der Friedlichen Revolution 1989/90 mit den ersten freien Wahlen in der DDR, angemessen gewürdigt werden. Das ist auch im Sinne der geplanten Erweiterung des Gedenkstättenkonzeptes des Bundes, die wir im Koalitionsvertrag aufgenommen haben. Neben dem Erinnern und Gedenken an NS-Herrschaft und SED-Diktatur sollen auch die positiven Momente der deutschen Geschichte in das Förderkonzept mit aufgenommen werden.“

Die Ereignisse rund um den 18. März 1848 bilden die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland. Hambacher Fest, Frankfurter Paulskirche, Revolution in Baden, für all diese Ereignisse steht der 18. März symbolisch, denn an diesem Tag wurden Demokratie und Menschenrechte eingefordert. In Berlin eskalierte am 18. März 1848 der Konflikt zwischen den preußischen Truppen von König Friedrich Wilhelm IV. und den Revolutionären. 255 von ihnen verloren dabei ihr Leben und wurden auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Volkspark Friedrichshain beigesetzt. Der Friedhof ist einer der wenigen authentischen Erinnerungsorte der Revolution von 1848 und steht damit, neben der Frankfurter Paulskirche, symbolisch für den Grundstein der Demokratie in Deutschland. Für eine bessere finanzielle Ausstattung dieses Ortes und der dortigen Ausstellung setzt sich Hiltrud Lotze bereits seit Längerem ein und steht dabei im Austausch mit den Mitgliedern des Berliner Abgeordnetenhauses und den Bundeshaushaltspolitikern. Am gestrigen Jahrestag der Revolution 1848 nahm sie an der Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof der Märzgefallenen teil.