Erinnerungsorte gemeinsam schärfen

Lüchow-Dannenberg ist geprägt durch die Elbe. Heute ist der Fluss Naherholungsgebiet, Biosphärenreservat und Wirtschaftsfaktor. Bis vor 25 Jahren war die Elbe aber vor allem ein Grenzfluss, der die Teilung zwischen Ost und West markierte. An diese Zeit erinnern verschiedene Gedenkorte. Ein Konzept soll diese Orte nun vernetzen und ihre Bedeutung schärfer herausarbeiten.

„Die Grenze hat Lüchow-Dannenberg geprägt, sie ist Teil unserer Identität. Heute ist das Thema Grenze in der EU aktueller denn je. Deswegen ist es unser Auftrag, das Wissen um die Gefahren und Bedeutung von Grenzen weiterzugeben“, sagt Dagmar Schulz vom Museumsverbund Lüchow-Dannenberg. Unter der Federführung von Klaus Lehmann vom Museum Hitzacker haben Museen und lokale Initiativen der Region deswegen ein Konzept erarbeitet. Das Motto: „Grenzgeschichten. Deutsch-deutsche Geschichte an der Elbe real und online“.

Um das Konzept vorzustellen und weitere Mitstreiter zu finden, hatte Klaus Lehmann die hiesige SPD-Bundestagsabgeordnete und Kulturpolitikerin Hiltrud Lotze im Rahmen ihrer Sommertour durch den Wahlkreis zu einer Floßfahrt mit dem Sofaschiff Carmen auf der Elbe eingeladen. Auch Vertreter der Museen, Bürgermeister und Interessierte aus der Region waren bei der Fahrt dabei. Dort erklärt Klaus Lehmann: „Wie eine Perlenkette reihen sich zwischen Schnackenburg und Amt Neuhaus die Erinnerungsorte aneinander, zum Beispiel die Dömitzer Brücke, das Grenzmuseum Schnackenburg, das Museum Hitzacker und die Orte der Zwangsaussiedlungen in Vockfey und Konau. Wir wollen diese Orte verknüpfen. Unser Konzept baut dabei auf den Schwerpunkten Breitenkultur, kulturelle Bildung, Grenze im deutsch-deutschen Konflikt und die Bedeutung der Elbe als Grenzfluss auf“.

Geplant sind unter anderem die Erweiterung der Ausstellungen, ein gemeinsamer Internetauftritt, ein virtuelles Museum und eine Online-Datenbank. Besonderes Gewicht sollen dabei die Berichte von Zeitzeugen haben. Momentan wird die Aufnahme in die Leader-Förderung geprüft, auch Anträge für die Stiftung Aufarbeitung und die Sparkassenstiftung sind in Arbeit.

Hiltrud Lotze ist von dem Projekt der Grenzgeschichten überzeugt: „Denn die Elbe in unserer Region ist ein Hotspot der deutsch-deutschen Teilung. Das Konzept greift dies auf und verknüpft die Geschichten auf beiden Seiten des Flusses miteinander. Das hat auch bundesweit eine große Bedeutung, weil es zeigt, dass Teilung nicht nur in Berlin, nicht nur in den großen Zentren stattgefunden hat. Auch in unserem Landkreis hat sie das Leben der Menschen bestimmt. Klaus Lehmann und seine Mitstreiter leisten hier bemerkenswerte und größtenteils ehrenamtliche Arbeit. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich“.

Wahlkreisbüro Hiltrud Lotze, MdB

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