Hiltrud Lotze: Aufklärung wichtig für Akzeptanz des Wolfes

Seit es wieder Wölfe in Deutschland gibt, gibt es Debatten um mögliche Gefahren des Beutegreifers – auch in unserer Region. Mit dem Thema hat sich Hiltrud Lotze in einem öffentlichen Fachgespräch des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages beschäftigt. Dabei standen das Wolfsmonitoring und die Maßnahmen des Bundes für die Koexistenz von Mensch und Wolf im Mittelpunkt.

Aus dem Wahlkreis zu Gast war Hans-Joachim Wenk vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. aus Bleckede.

„Entscheidend für die Akzeptanz des Wolfes ist die Aufklärung der Bevölkerung. Dazu tragen ein flächendeckendes Monitoring, ein bundesweites Wolfsmanagement, gute Bildungsangebote und qualitativ gut ausgebildete Wolfsberater bei. Das räumt tradierte Vorurteile aus und trägt zur Konfliktminimierung bei. Fakt ist: Die Bundesrepublik ist aufgrund mehrerer nationaler Übereinkommen und europäischer Reglungen verpflichtet, den Wolf streng zu schützen. Es ist verboten, Wölfe zu töten. Das schließt aber nicht aus, dass auffällige Tiere in eng definierten Situationen geschossen werden dürfen. Besser ist es jedoch, und damit hat man in Schweden und in den USA gute Erfahrungen gemacht, die Tiere zu vergrämen“, sagt Hiltrud Lotze. Die Bundestagsabgeordnete ist Mitglied im Umweltausschuss und nahm in dieser Funktion am Fachgespräch teil.

Einig waren sich alle Experten, dass vom Wolf keine Gefahr für den Menschen ausgeht. „Trotz der steigenden Population gab und gibt es nur sehr, sehr wenige Zwischenfälle. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen, sie gehören nicht zur Beute des Wolfes. Neugierige Wölfe sorgen aber trotzdem regelmäßig für Aufregung, so etwa auf dem Truppenübungsplatz Munster. Um dieses Rudel besser überwachen zu können, wurde einer der Wölfe mit einem Sendehalsband versehen“, stellt Hiltrud Lotze fest.

Von den Experten, u. a. dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, wurde die grundsätzliche Zusage des Bundes zur Einrichtung einer „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf“ begrüßt. Auch Hans-Joachim Wenk vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. aus Bleckede sieht hier einen Fortschritt: „Ich begrüße die Einrichtung einer Dokumentations- und Beratungsstelle durch den Bund. Sie wird dazu beitragen, die doch recht unterschiedliche Handhabung von Bundesland zu Bundesland zu vereinheitlichen.“

„Nachvollziehbar ist die Forderung der Schäfer nach einer stärkeren finanziellen Förderung des Herdenschutzes. Sie leisten mit ihren Schafen für uns alle einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und den Naturschutz. Hier müsste der Spielraum genutzt werden, die landwirtschaftlichen Direktzahlungen umzuwidmen. Ich werde dies auch an die Kolleginnen und Kollegen aus dem Landwirtschaftsausschuss weitergeben“, führt Lotze aus.

Wolfsberater: http://www.nlwkn.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=8384&article_id=45574&_psmand=26

BU: MdB Hiltrud Lotze und Hans-Joachim Wenk vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. vor dem öffentlichen Fachgespräch im Bundestag

2015-11-04 Mdb Hiltrud Lotze Und Hans-joachim Wenk